16. August 2024

Doppelausbau der Telekom in München: Ein schwarzer Tag für den flächendeckenden Glasfaserausbau in Deutschland

Berlin/München, 16.08.24 – Seit 2009 haben die Stadtwerke München und ihre Tochter M-Net fast 70 Prozent der Münchner Haushalte mit Glasfaser bis in die Gebäude und teilweise in die Wohnungen erschlossen. Jetzt hat die Deutsche Telekom angekündigt, das bestehende Netz in der Innenstadt zu überbauen. Dazu erklärt Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO):

„Der Doppelausbau der Telekom erreicht offenbar eine neue Dimension. Während viele Großstädte in Deutschland und Bayern noch auf die Ersterschließung warten, baut das marktbeherrschende Unternehmen lieber dort aus, wo bereits zwei Drittel der Haushalte Zugang zum Glasfasernetz hat. Mit solchen Vorstößen wird der flächendeckende Glasfaserausbau wider besseres Wissen ausgebremst. Die Telekom bindet Bauressourcen, die woanders dringender benötigt werden, schadet der Umwelt mehr als nötig und belastet die Münchnerinnen und Münchner, deren Bürgersteige und Straßen ein zweits Mal aufgerissen werden.

Das jetzige Vorgehen der Telekom unterstreicht, was auch der Doppelausbau-Zwischenbericht der Monitoringstelle der Bundesnetzagentur aus dem April zeigt: Demnach hat sich die Telekom bei der Mehrzahl der gemeldeten Doppelausbau-Fälle nur auf besonders lukrative Kernbereiche beschränkt – das trifft in München nun erneut zu. Als BREKO fordern wir eine Lösung, bei der sich die Telekom für das bestehende Netz zur bestehenden Open-Access-Vereinbarung bekennt. Mit Blick auf das politische Ziel des flächendeckenden Glasfaserausbaus sind jetzt auch Bundesregierung und Bundesnetzagentur in der Pflicht, Maßnahmen gegen das volkswirtschaftlich widersinnige Verhalten der Telekom zu ergreifen.“

Über den BREKO

Als führender Glasfaserverband mit mehr als 510 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen für mehr als die Hälfte des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die über 260 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Im Jahr 2023 haben sie dafür 4,8 Milliarden Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de.