BREKO-Pressestatement zu Glasfaser Plus
Bonn/Berlin, 09.11.2021
Zu den Plänen der Telekom, mit dem neuen Joint Venture Glasfaser Plus bis 2028 vier Millionen Haushalte zusätzlich an das Glasfasernetz anzuschließen, erklärt Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO):
„Es ist ein gutes Zeichen für den Glasfaserausbau in Deutschland, dass auch die Telekom zusätzliche finanzielle Mittel akquiriert, um beim Ausbau weiter Tempo zu machen. Zusammen mit den Investitionen der alternativen Netzbetreiber stehen damit in den nächsten Jahren mehr als 40 Milliarden Euro für den eigenwirtschaftlichen Ausbau der Glasfasernetze bereit. Das relativiert die Notwendigkeit von großangelegten Förderprogrammen zusehends. Forderungen, die bestehende ‚Graue-Flecken-Förderung‘ nochmal aufzustocken, gehen vor diesem Hintergrund an der Realität vorbei. Was wir vielmehr brauchen, ist eine Förderpolitik der nächsten Bundesregierung, die darauf abzielt den marktgetriebenen Ausbau dort wohl dosiert und zielgerichtet mit staatlichen Mitteln zu ergänzen, wo kein Potenzial für diesen besteht.
Mehr als 80 Prozent der deutschen Haushalte und Unternehmen sind noch nicht an das Glasfasernetz angebunden. Es ist also genug Platz für alle da. Ein Überbau bereits bestehender Infrastruktur ist weder notwendig noch volkswirtschaftlich sinnvoll. Wichtig ist, dass die Telekom hält was sie verspricht: Dass sie ihre Netze öffnet und im Gegenzug auch bereits bestehende Glasfaserinfrastruktur von Wettbewerbern nutzt, statt sie zu überbauen. Die Wettbewerber zeichnen für 75 Prozent der realisierten Glasfaseranschlüsse verantwortlich und sind damit weiter die Treiber des Ausbaus. Diese Unternehmen stehen klar für Kooperationen. Wenn diese Zusammenarbeit für die Telekom keine Einbahnstraße ist, können beim Glasfaserausbau alle gewinnen.“
Über den BREKO
Als führender Glasfaserverband mit mehr als 510 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen für mehr als die Hälfte des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die über 260 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Im Jahr 2023 haben sie dafür 4,8 Milliarden Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de.